An die Wurzel gehen.
Wir können andere Menschen nicht kontrollieren. Das ist ein Fakt, der manchmal schwer zu akzeptieren ist. Kürzlich habe ich in einem Buch gelesen: “…denn an der Freiheit des Anderen kommt ohnehin keiner vorbei!” – wie wahr!
Wenn wir glauben, dass Gott gut ist, müssen wir davon ausgehen, dass jeder Mensch großartig geschaffen ist. Jeder hat eine geniale Bestimmung und ist in Gottes Ebenbild geschaffen. Jeder Mensch hat die Möglichkeit, sich selbst zu kontrollieren. Unsere Aufgabe ist es demnach nicht, Leute zu kontrollieren, dass sie tun, was wir wollen, sondern ihnen aufzuzeigen, wer sie wirklich sind, damit sie für sich selbst gute Entscheidungen treffen können.
Statt Leute zu kontrollieren, ermächtigen wir sie lieber. Wenn jemand schlechte Entscheidungen trifft und z.B. lügt, kann unser primäres Ziel nicht sein, ihr Verhalten zu ändern. Sondern, dass die Person erkennt, was sie offensichtlich über sich selbst vergessen hat: Dass sie großartig ist und es unter ihrer Würde als Ebenbild Gottes liegt, zu lügen. Unser Handeln kommt immer aus dem heraus, was wir über uns selbst denken. Wenn wir denken, wir seien wertlos, werden wir uns dem gemäß benehmen und uns unter unserem eigentlichen Wert verhalten. Genau das sagt Römer 12 Vers 2. Wir verwandeln uns und unser Handeln nicht, indem wir uns ein Bisschen mehr Angst vor der Strafe haben, sondern indem wir anders Denken bzw. unser Denken erneuern (= Erneuerung unserer Sinne), hin zu dem, was Gott über uns denkt:
“sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes” Rom 12,2
Jesus sagte, dass kein schlechter Baum gute Früchte tragen kann und umgekehrt (vgl. Mt 12,33ff). Um unsere Früchte (Verhalten) zu ändern, müssen wir unsere wahre Identität erkennen. Wenn wir lediglich versuchen Verhalten zu korrigieren oder kontrollieren, ist das in etwa so, als ob wir einen stinkenden Eimer mit Parfüm besprühen würden. Das ist weder nachhaltig noch das Problem bei der Wurzel angepackt.
Dazu kannst du in meinem Buch mehr lesen:
Angst und Bestrafung
Jeder ist frei. Die einzige Person, die wir kontrollieren können, sind wir selbst. Anderen Angst zu machen, damit sie tun, was wir von ihnen wollen, widerspricht der Offenbarung, dass jede einzelne Person großartig ist. Wir können z.B. Menschen nicht in Reinheit hinein bestrafen! Statt mit Angst und Manipulation zu arbeiten, geht es vielmehr darum, dass Leute erkennen können, wie großartig und wertvoll sie sind. Wenn sie das nämlich verstehen, werden sie aus sich heraus gute Entscheidungen treffen, rein leben und in der Freiheit laufen, die Gott ihnen schon immer gegeben hat.
“Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus; denn die Furcht rechnet mit Strafe. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe.” 1. Joh 4,18
In der Vergangenheit wurde Bestrafung oft als Form von Kontrolle verwendet: “Wenn du nicht tust, was ich will, werde ich dich bestrafen – also tu’ lieber, was ich will!”. Weil ja niemand bestraft werden wollte, taten die meisten, was man von ihnen wollte. Was passiert aber nun, wenn Leute verstehen, dass Jesus ihre Straft bereits getragen hat, und sie nun nicht mehr bestraft werden müssen, ja nicht mehr bestraft werden können? Oder was passiert, wenn sie die Angst vor der Strafe verlieren? Sie werden frei sich so zu entscheiden, wie sie wollen und lassen sich nicht mehr kontrollieren. Wenn Leute frei sind, aber nicht wissen, wie wertvoll sie sind, birgt das die Gefahren, dass sie schlechte Entscheidungen treffen werden, die eigentlich unter ihrer Würde liegen.
Das Fazit daraus…
Das Fazit daraus ist nun: Weil wir Leute nicht kontrollieren können, müssen wir ihnen aufzeigen, wie großartig sie sind, damit sie aus freien Stücken gute Entscheidungen treffen können.
Für wenn Menschen trotzdem in Sünde bleiben wollen, habe ich diesen Artikel geschrieben:
Was löst es in dir aus, dass du niemanden kontrollieren kannst, außer dich selbst?
Ein geniales Buch zu diesem Thema ist “Kultur der Ehre” von Danny Silk:
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