Diesen Beitrag schreibe ich als jemand, der in der Regel mehrmals pro Woche vor Leuten spricht, predigt oder lehrt. Ich möchte dir helfen und dich inspirieren mit den Erfahrungen, die ich bis jetzt gesammelt habe.
“Wenn du keine Predigt hast ohne dich vorzubereiten, hast du auch keine, wenn du dich vorbereitet hast.”
Zu predigen bedeutet nicht Wissen weiter zu geben, sondern vielmehr dein Leben und was in deinem Herz ist zu teilen. Es bedeutet das zu zeigen, was in deinem Herzen abgeht. Um eine gute Predigt zu halten brauchen wir nicht viel Wissen, dass wir rhetorisch gut verpacken, sondern schlicht und ergreifend ein Leben mit Gott. Wenn wir davon ausgehen, dass es mehr darum geht sein Leben zu teilen als Theorien zu vermitteln, liegt der Gedanke nicht fern, dass wir über Dinge predigen werden, die unser Herz ergriffen und unser Leben verändert haben. Und wenn das so ist, wage ich zu behaupten, dass wir darüber auch reden können, wenn wir uns nicht darauf vorbereitet haben.
Dokumentieren, nicht kreieren.
Ich habe nichts dagegen, wenn wir uns Zeit nehmen um Predigten vorzubereiten. Aber diese Zeit sollten wir nutzen um zu dokumentieren, was Gott uns gesagt hat und was unser Herz verändert hat, nicht um eine Predigt zu kreieren, die nicht bereits in unseren Herzen brennt. Denn wie Augustinus von Hippe sagte:
“In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst”.
Ich lese meine Bibel nie, um daraus zu predigen, sondern dass mein Herz verändert wird. Und wenn mein Herz verändert ist, habe ich kein Problem darüber zu predigen.
“Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatz seines Herzens das Böse hervor; denn wovon sein Herz voll ist, davon redet sein Mund” Lk 6,45
Nervosität…
Vor einer Predigt tiegerte ich nervös hin und her, bis der Heilige Geist zu mir sprach: „Warum bist du so nervös?“, eigentlich wusste ich das ja auch nicht ganz genau, aber ich vermutete, weil ich Angst davor hatte, schlecht zu predigen. „Denkst du, dass dein Leben gut ist?“, fragte mich der Heilige Geist. Es sei nicht perfekt, aber grundsätzlich auf einem guten Weg überlegte ich mir. „Zu predigen bedeutet ein Teil von deinem Leben zu teilen. Wenn dein Leben also gut ist, dann wird auch deine Predigt gut sein.“, nun hatte mich Gott überzeugt.
Natürlich können wir rhetorisch besser oder schlechter predigen, wenn unser Leben aber gut ist, werden wir unmöglich eine schlechte Predigt halten. Es sei denn, wir reden über Dinge, von denen wir keine Ahnung haben, weil der Heilige Geist nie zu uns darüber gesprochen hat. Persönlich predige ich eigentlich immer gerade das, was mein Herz bewegt und was der Heilige Geist zu mir am sprechen ist.
Was ist eine gute Predigt?
Beim Predigen geht es nicht darum Wissen zu vermitteln. Viel mehr geht es darum deine Durchbrüche zu multiplizieren.
“Du lehrst was du weisst, aber du reproduziert, wer du bist.” Wayne Cordiero
Eine gute Predigt ist eine Predigt, in der Menschenherzen verändert werden, weil der Heilige Geist das multipliziert, was er schon in deinem Leben getan hat.
Ich predige nie, um jemandem etwas zu beweisen. Wenn ich predige, will ich Leuten helfen. Ich komme nicht auf die Bühne für was ich an Lob empfangen kann, sondern für was ich den Menschen geben kann. Ob ich Applaus erhalte oder nicht ist nicht wichtig, ob Leben verändert werden oder nicht aber schon.
Mein Dienst ist weniger was ich tue oder sage, als viel mehr wer ich bin. Denn wenn ich diene, multipliziere ich wer ich bin, und das quasi ungeachtet davon, was ich sage oder tue.
Authentisch zu sein und sich selbst zu sein ist ein großer Schlüssel. Du musst nicht sein wie dieser oder jener, sei einfach dich selbst. Rede, wie du redest und rede über das, was der Heilige Geist zu dir sagt. Wenn Leute neben und auf der Bühne komplett unterschiedliche Leute sind, irritiert mich das, weil es bedeutet, dass sie an einem der beiden Orte nicht authentisch sind. Wenn du du selbst bist, wirst du merken, wie es dir so viel einfacher fallen wird, vor Leuten zu sprechen.
Bist du ein Sohn oder ein Prediger?
Und schlussendlich ist niemand von uns ein Prediger. Denn wenn du ein Prediger wärst, müsstest du dich darüber definieren, wie gut du gepredigt hast. Zum guten Glück sind wir seine geliebten Söhne und Töchter, was dazu führt, dass wir immer gleich viel wert sind, ob wir jetzt eine Hammer-Predigt gehalten haben, oder ob die Predigt ziemlich in die Hosen ging.