In Lukas 7 ab Vers 11 bis 17 lesen wir eine Geschichte, die uns enorm viel über das Herz von Gott verrät. Da ist eine Witwe, deren einziger Sohn verstorben ist. Als sie den toten Jüngling begraben wollte, begegnete ihr Jesus.
“Und trat hinzu (Jesus) und berührte den Sarg, und die Träger blieben stehen. Und er sprach: Jüngling, ich sage dir, steh auf! Und der Tote richtete sich auf und fing an zu reden, und Jesus gab ihn seiner Mutter.“ Lk 7, 14-15
Um die Bedeutung dieses Ereignisses zu verstehen, brauchen wir ein paar Hintergrundinformationen zu dieser Zeit und der jüdischen Kultur:
- Die Juden sahen es nämlich als Strafe von Gott an, wenn man zur Witwe wurde (vgl. Ruth 10,21-22/Hiob 24,3).
- Zudem war es in ihren Augen auch eine besonders harte Strafe Gottes, wenn einem der einzige Sohn starb (vgl. 1. Kö 17,18).
- Dazu kommt noch, dass es auch als Gericht Gottes betrachtet wurde, wenn man als Jüngling starb (vgl. Ps, 55,24/102,25).
Diese Frau hatte also jeden Grund der Welt zu glauben, dass Gott etwas gegen sie hat und er sie darum bestrafte. Doch als Jesus, der Sohn Gottes kam, weckte er ihren Sohn auf und zeigte ihr somit, wie Gott wirklich ist, nämlich gut. Jesus riss innert Sekunden ihr ganzes Gottesbild nieder und richtete ein neues, besseres Gottesbild auf. Er zeigt dieser Frau, wie gut der himmlische Vater ist.
In Johannes 1,18 und 14,9 sowie Hebräer 1,1-2 lesen wir nämlich, dass Jesus uns gezeigt hat, wie Gott wirklich ist. Dass wer ihn gesehen hat, den Vater gesehen hat. Wenn er also den toten Jüngling auferweckte, zeigte er der Frau, dass Gott sie nicht hasst, sondern liebt und dass Gott nicht zornig sondern liebevoll ist.
Was bedeutet das für uns?
Es bedeutet nichts anderes als dass die negativen Fakten in unseren Leben wie Krankheit, Tod, Mangel etc. nicht der Beweis dafür ist, dass Gott uns nicht mag oder dass er nicht gut wäre. Es ist lediglich eine Frage: „Ist Gott nicht gut?“. Diese Frage wurde uns aber durch Jesus ein für alle mal beantwortet. Mit seinem ganzes Leben brachte er zum Ausdruck: „Gott ist viel besser, als wir denken! Er ist ein guter Vater!“. Darum hat er die Kranken geheilt, die Toten auferweckt uns die Ehebrecherin nicht verurteilt, sondern angenommen.
Egal wie unsere Leben aussehen, Gott ist gut und es ist sein Herz, uns als seine geliebten Kinder (vgl. Eph 5,1) zu helfen. Vielleicht sehen wir das jetzt noch nicht, das ändert aber nichts daran, dass Gott gut, für uns und mit uns ist.
Statt sich zu fragen, ob Gott trotz diesen Umständen gut ist, vertrauen wir viel besser darauf, dass Jesus eine Plan hat und uns auch unangenehme Umstände zum Besten dienen lässt. Er ist wirklich gut – vertrauen wir darauf.