Kürzlich nahm ich mir eine Zeit der Ruhe und dachte über die Frage nach, was ein Schlüssel dazu sein könnte, dass ich jeden Tag voller Freude zur Arbeit gehen kann. Ich hatte das Gefühl, dass der Heilige Geist mir daraufhin folgendes flüsterte:
“Komm jeden Morgen mit einem weißen Papier” – ich wusste augenblicklich, was er damit sagen wollte. Es geht darum, jeden Tag zu kommen und die Dinge von gestern vergeben zu haben, nichts von gestern in den neuen Tag zu tragen. Egal, wie sehr man sich auf der Arbeit mag, es gibt immer Dinge, die nicht optimal laufen. Wenn wir zulassen, dass wir einander solche Dinge nachtragen, wird uns das irgendwann die Freude rauben.
Alles zu vergeben und mit einem “weißen Papier” anzufangen, brachte mir eine Menge Freude zurück. Ich entschied mich bewusst, mich über jede Person zu freuen, mit der ich zusammenarbeite. Wenn etwas auftauchte, das meine Freude zu trüben drohte, verzieh ich es, um mich wieder an dieser Person freuen zu können. In Vergebung zu leben, wird immer dazu führen, dass wir uns über Menschen freuen.
Als Nachfolger Jesu ist es eigentlich keine Option, nicht zu vergeben. Jesus hat uns so viele Dinge vergeben – wie könnten wir dann nicht auch vergeben?
Immer, wenn ich zu einem Meeting gehe, bemühe ich mich, über alle beteiligten Personen große Freude zu haben. Dann sehe ich sie so, wie Gott sie sieht (er freut sich über sie) und kann sie entsprechend behandeln, wie Gott es auch tun würde.
“Da trat Petrus zu ihm und sprach: Herr, wie oft soll ich meinem Bruder vergeben, der gegen mich sündigt? Bis siebenmal? Jesus antwortete ihm: Ich sage dir, nicht bis siebenmal, sondern bis siebzigmalsiebenmal!” (Mt 18,21-22)
Zudem ist es so, dass Gott unsere Sünden nicht anrechnet oder verfolgt:
“…indem er ihnen ihre Sünden nicht anrechnete und das Wort der Versöhnung in uns legte.” (2. Kor 5,19)
Wenn Gott unsere Sünden nicht anrechnet, wie können wir dann nachtragend gegenüber anderen Menschen sein? Lasst uns jene Vergebung, die uns zuteil wurde, auch mit den Menschen um uns teilen. Lasst uns vergeben, weil Jesus uns vergeben hat. Das wird uns eine Menge Freude bereiten.