Gottesfurcht ist ein spezielles Thema. Uns ist klar, dass wir keine Angst vor Gott haben müssen, weil wir ihn als Vater kennen. Auf der anderen Seite wissen wir, dass wir nicht Gott sind und er allmächtig ist. Gottesfurcht scheint also irgend wo zwischen diesen beiden Enden: liebender Vater – allmächtiger Gott, vor dem wir Angst haben müssen. Nun, ich muss dich enttäuschen. Gottesfurcht ist nicht dazwischen. Gottesfurcht ist viel grösser.
Lass uns diesen Vers anschauen:
“Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit, und die Erkenntnis des Heiligen ist Einsicht.” Sprüche 9,10
Anbetung und überwältigt sein.
Das Wort Furcht bedeutet nicht zwingend Angst, sondern eher Ehrfurcht. Es kommt (auch in Deutsch) im Wort “Ehrfurcht” vor – was nichts anderes als Anbetung ist. Der Punkt ist dieser: wenn wir das falsche Fürchten bekommen wir Angst. Wenn wir aber Gott fürchten, also ihn anbeten, sind wir überwältigt von ihm – und überwältigt von ihm zu sein wird dazu führen, dass uns nichts anderes überwältigen kann, denn wir können nur von etwas überwältigt sein.
Wenn wir von Gott überwältigt sind – von seiner Güte, Treue, Macht, Liebe, Stärke und vielem mehr – kann uns nichts anderes überwältigen. Und dann leben wir gemäss Spr 9,10 in Weisheit.
Gottesfurcht vertreibt Menschenfurcht.
Menschenfurcht ist demnach das “Überwältigtsein” von Menschen – von ihrer Meinung und ihrer Macht. Dann beten wir sie an, weil wir Ehrfurcht vor ihnen haben. Wenn wir aber in Gottesfurcht leben, weil Er für uns so real und von so hoher Priorität ist und wir ihn so sehr ehren und respektieren, dann können uns Menschen und ihre Meinungen nicht mehr überwältigen. Gottesfurcht vertreibt Menschenfurcht. Die Frage ist quasi wen oder was wir als höchste Instanz in unseren Leben anschauen? Wenn wir ihn erkennen, können wir nicht anders als ihn von höchster Instanz zu betrachten – denn er überwältigt uns. Wir sehen gar nichts mehr anderes, denn gleich wie wenn wir nahe vor einem grossen Berg stehen, wir nur noch den Berg sehen, der so überwältigend gross aussieht.
John Bevere sagt es gut: “Gottesfurcht ist nicht die Angst vor Gott, sondern die Angst ohne ihn zu sein.” Wir alle wissen, dass Liebe alle Angst austreibt (1. Joh 4,18). Und Gott ist Liebe. Also sollte keine Angst in uns sein, wenn wir ihm nahe sind. Angst kommt da, wo wir ihm fern sind – wo wir ohne ihn leben. Wenn wir ihm nahe sind, sind wir überwältigt und stehen in Ehrfurcht vor ihm, weil uns seine Güte, Treue, Macht, Liebe und Stärke einfach überwältigt.
“überwältigt”
Im Thema Gottesfurcht ist mein Schlüsselwort “überwältigt” – da wo ich von ihm überwältigt bin, bin ich weise. Weil Er alle meine Entscheidungen beeinflusst. Da wo ich von ihm überwältigt bin, habe ich keine Angst. Denn wenn Er für uns ist, wer will dann gegen uns sein?