Endlich eine Woche frei. Erschöpft von der Arbeit planst du ein paar Tage Ruhe. Nichts tun – einfach sein. Als du aber an deinem ersten freien Tag aufstehst, ist Ruhe überhaupt nicht das, was dir in den Sinn kommt – nein, alles andere. Dir kommt alles in den Sinn, was du tun kannst. Du bemerkst wie schwierig es ist – ja fast unmöglich – nichts zu tun, sondern einfach zu sein. Du bist getrieben. Muss etwas tun. Warum ist das so?
Ruhe bedeutet dass wir uns unserer selbst stellen. Wenn du ruhst, hast du nichts was dich von dir selbst ablenkt. Dein Schmerz, deine Gedanken sind plötzlich da. Eigentlich waren sie schon immer da, du hast es einfach nicht bemerkt. Du warst abgelenkt. Du wurdest abhängig von Aktivität. Aktivität dämpfte deinen Schmerz.
Ruhe bedeutet nicht mehr abgelenkt zu sein. Es kommt hoch, was wirklich da ist. Oft halten wir das nicht aus und suchen uns eine Beschäftigung. Wir halten die Leere in uns nicht aus und versuchen sie mit Aktivität zu stopfen – ohne Erfolg.
Aktivität ist Ablenkung. Ruhe ist Fokus. Was wenn der Fokus plötzlich auf dich fällt, weil keine Ablenkung mehr da ist?
Lass es zu. Stell dich dir selbst. Entdecke, dass Gott dich liebt. So wie du bist – nicht so wie du sein möchtest. Alles an und alles in dir liebt er.
Ohne Ruhe wirst du das nie erfahren, weil du dich selbst nie wirklich siehst und somit auch die Liebe von Gott für dich nicht.
Erst in der Ruhe kannst du klare Gedanken fassen über dich und dein Leben. Erst wenn du dein Herz wahrnimmst, kannst du ihm lehren, was weise ist. Erst wenn du zur Ruhe kommst und dein Herz spürst, kannst du ihm die Wege Gottes lehren, die du in deinem Kopf schon lange als wahr akzeptierst hast, die aber die 20cm in dein Herz noch nicht geschafft haben.
Ständig aktiv zu sein lässt uns uns selbst belügen. Wir decken unsere Schmerzen einfach zu. Doch ist es ein Irrtum zu glauben, dass sie so weg sind. Sie sind lediglich nicht sichtbar. Doch irgendwann werden sie dich einholen.
Wenn die Geräusche des Lebens verstummen, hören wir, was unser Herz zu sagen hat.
“Mehr als alles andere behüte dein Herz; denn von ihm geht das Leben aus.” Sprüche 4,23
Stell dich dir selbst. Stell dich deinem Herzen. Mach die harte Arbeit der Ruhe.
Werde ruhig und lerne dich selbst kennen. Werde ruhig und entdecke, dass dich Gott so liebt, wie du bist – nicht wie du sein willst.
Es ist harte Arbeit, aber es lohnt sich.