Letzten Sommer hatte ich einen Traum:
Auf einem Feldweg spazierend war mir bewusst, dass ich noch zwei, drei Tage zu leben habe. Neben mir ein bekannter Leiter, der mich fragte, was für Gebetserhörungen ich erlebte habe, dass ich befriedigt sterben kann? Aus meinem Herzen schoss es empor: “Ich kenne Jesus wirklich. Das lässt mich befriedigt sterben.”
Dann wachte ich auf.
Im Traum verspürte ich eine tiefe Verbundenheit und eine tiefe Erkenntnis von Jesus. Dies Verbundenheit und Erkenntnis im Traum war weit tiefer als was ich aktuell in meinem Leben habe. Im Traum erschien mir glasklar, dass dies alles ist, was mich jemals befriedigen kann und irgendwann dafür sorgen wird, dass ich erfüllt sterben kann.
So simpel, aber so kraftvoll.
Ich bin Gott dankbar, dass er mir diesen Traum geschenkt hat. Es gibt mir die Möglichkeit mein Leben vom Ende her zu denken.
Mir wurde in einer neuen Tiefe bewusst, was ich wirklich mit meinem Leben anstellen will: Mich zu verlieren in der Erkenntnis von Christus. Ich will ihn so tief erkennen wie nur irgendwie möglich.
“Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden.” Ps 90,12
Wir werden klug, wenn wir uns bewusst sind, dass wir sterben werden. Oft leben wir und verschwenden keinen Gedanken daran, dass wir irgendwann sterben werden. Wir verlieren dann die Dringlichkeit dem Richtige und dem Wichtigen gegenüber.
Sich aber immer mal wieder in Gedächnis zu rufen, dass wir nicht ewig hier sind, hilft uns Prioritäten zu setzen und uns zu überlegen: Was zählt wirklich? Was wird dazu führen, dass ich wirklich erfüllt sterben kann?
“[Meine Seele,] du hast zum Herrn gesagt: »Du bist mein Herr; es gibt für mich nichts Gutes außer dir!« Du wirst mir den Weg des Lebens zeigen; vor deinem Angesicht sind Freuden in Fülle, liebliches Wesen zu deiner Rechten ewiglich!” Ps 16,2 + 11
Auch wenn wir uns manchmal selbst täuschen und uns etwas vormachen – echtes Leben, tiefen Frieden und Freude finden wir an einem Ort: vor seinem Angesicht. Sich Ihm zu nahen und sich zu verlieren in ihm wird niemals verschwendete Zeit sein. Er ist das grösste Glück unseres Lebens.
Gedanken an den Tod schützen unsere Leben vor dem Oberflächlichen und dem Vergänglichen, in dem wir uns so gerne verlieren, nur um irgendwann festzustellen, dass wir ein Leben ohne Bedeutung gelebt haben. Das gilt es zu vermeiden.
Wie oft haben wir schon Gedanken gewälzt die in Richtung gehen “wenn andere Leute zu mir aufsehen” oder “wenn ich diese Position habe” oder “wenn ich das geschafft habe”, nur um dann (hoffentlich) herauszufinden, dass dies ein oberflächliches Verlangen ist, dass uns in der Tiefe nie befriedigen kann. Gedanken an unseren Tod sind ein extremes aber gutes Heilmittel gegen Bedeutungsloses.
Jeder wird sterben. Ich werde irgendwann sterben. Ihn zu erkennen in seiner ganzen Fülle ist das einzigste, das mich jemals tief befriedigen kann – nur das. Und es ist das einzigste das dafür sorgen kann, dass ich erfüllt sterben werde.